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Von der Verletzung zur Verbindung – wie Yoga Körper und Geist verändert

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Teaser:Was passiert, wenn Yoga plötzlich mehr wird als ein Workout? Meine persönliche Reise begann mit einem Ermüdungsbruch – und führte mich zu einer Praxis, die nicht nur meinen Körper stärkt, sondern mein ganzes Leben berührt.


Meine persönliche Yoga-Reise – vom Marathon-Training zur Yogamatte

Vor etwa zehn Jahren hatte ich meine erste echte Begegnung mit Yoga – und das aus einer eher unerwarteten Situation heraus. Ich bereitete mich damals intensiv auf den Hamburg-Marathon vor und trainierte hart, bis mein Körper schließlich die Reißleine zog: Ein Ermüdungsbruch im rechten Schienbein zwang mich, wochenlang kaum auftreten zu können. Statt Laufschuhe trug ich eine Schiene und musste lernen, langsamer zu machen.

In dieser Zeit begann ich, mich bewusst mit Yoga auseinanderzusetzen. Zuvor war ich zwar schon ein paar Mal in Yogastunden gewesen – allerdings vor allem mit dem Ziel, mich körperlich zu fordern und fit zu bleiben. Doch schon damals spürte ich, dass Yoga mehr ist als nur Sport oder Dehnübungen.

Heute beobachte ich bei meinen Schüler:innen oft ein ähnliches Muster: Viele finden zunächst aus rein körperlichen Beweggründen auf die Matte – sei es aus Neugier, wegen eines Trends oder als sanftere Alternative zu anderen Sportarten. Doch früher oder später passiert etwas Spannendes: Sie beginnen zu spüren, dass Yoga weit über den Körper hinausgeht – und dass die wahre Magie nicht nur in der physischen Praxis liegt.


Yoga auf körperlicher Ebene – Kraft, Flexibilität und Regeneration

Yoga auf körperlicher Ebene bedeutet zunächst einmal, dass wir unseren Körper gezielt bewegen, dehnen und kräftigen. Die Asanas – also die Körperhaltungen – mobilisieren die Wirbelsäule, stärken Muskeln und Gelenke, regen die Durchblutung an und unterstützen die Entgiftung. Gleichzeitig wirkt die Praxis tief in das Nervensystem hinein: Herzfrequenz und Blutdruck können sinken, der Parasympathikus wird aktiviert und der Körper findet leichter in einen Zustand von Regeneration und Ruhe.


Yoga auf energetischer Ebene – Prana, Nadis und Chakren verstehen

Doch Yoga wirkt auch auf einer energetischen Ebene. In der yogischen Sichtweise durchziehen uns feinstoffliche Energiekanäle – die sogenannten Nadis – und Energiezentren, die Chakren. Über den Atem (Pranayama) und gezielte Körperverschlüsse (Bandhas) können wir diese Lebensenergie, das Prana, bewusst lenken, Blockaden lösen und den Energiefluss harmonisieren. So entsteht eine Verbindung zwischen Körper, Geist und unserem feinstofflichen Energiesystem.

Sadhguru beschreibt in Die Weisheit eines Yogi, dass Yoga letztlich eine Wissenschaft ist, die uns hilft, Körper, Geist und Energie in Einklang zu bringen – damit wir nicht nur fitter, sondern auch bewusster und lebendiger durchs Leben gehen.


Meine Erfahrung mit Ashtanga-Yoga – Disziplin für Körper und Geist

Heute merke ich immer wieder, wie wohltuend es ist, meine Asana-Praxis regelmäßig zu pflegen. Durch die Kräftigung und die wachsende Flexibilität meines Körpers spüre ich unmittelbar, wie sich diese Veränderungen auch auf meinen Geisteszustand ausweiten. Momentan praktiziere ich viel Ashtanga und Vinyasa – zwei Stile, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind, sich aber auf wunderbare Weise ergänzen.

Ashtanga bringt mich immer wieder in Kontakt mit Disziplin. Die klar vorgegebene Abfolge der Asanas fordert mich dazu auf, konsequent dranzubleiben, meinen Körper gezielt zu stärken und mich Schritt für Schritt zu entwickeln. Dabei entsteht nicht nur körperliche Kraft, sondern auch eine geistige Resilienz – die Fähigkeit, stabil und zentriert zu bleiben, selbst wenn es herausfordernd wird.


Vinyasa-Yoga – Flow, Flexibilität und Offenheit im Leben

Vinyasa hingegen schenkt mir Leichtigkeit und Dynamik. Die fließenden Übergänge, die Vielfalt der Sequenzen und die Kreativität in der Praxis laden mich ein, beweglich zu bleiben – nicht nur im Körper, sondern auch im Kopf. So erinnert mich Vinyasa immer wieder daran, mich nicht starr an eine Struktur zu klammern, sondern offen zu sein für Veränderung und Neues willkommen zu heißen.


Yoga als Spiegel für das Leben – Disziplin und Flexibilität verbinden

Diese Mischung aus Disziplin und Flexibilität, wie ich sie auf der Yogamatte erlebe, ist für mich längst zu einer Art Lebensmetapher geworden. Ashtanga lehrt mich, dranzubleiben, auch wenn es anstrengend ist, und Vertrauen in den Prozess zu haben. Vinyasa erinnert mich daran, loszulassen, mit dem Fluss zu gehen und Veränderungen als Chance zu sehen.

So wird Yoga für mich weit mehr als körperliche Praxis – es ist ein Spiegel für den Alltag. Es zeigt mir, wie ich sowohl standhaft als auch anpassungsfähig sein kann, wie ich mich immer wieder ausrichte und zugleich Raum lasse für das Ungeplante. Auf der Matte beginnt dieser Dialog zwischen Körper, Geist und Energie – und begleitet mich dann leise, aber kraftvoll in jeden Bereich meines Lebens.

 
 
 

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